Folge 6

David gegen Goliath – erfolgreich gegen die Big player

„Wir wagen uns auch an super spannende Sachen ran. Und wagen uns nicht nur ran, sondern bekommen die Sachen auch geknackt.“

Herzlich willkommen zur neuen Folge von „Querverlinkt - Technik über dem Tellerrand“, der Podcast von der consistec. Ich bin nicht Dr. Thomas Sinnwell, der normalerweise hier immer spricht, sondern mein Name ist Pritu Detemple, ich bin der Geschäftsführer der GO FOR SALES Vertriebsentwicklung. Allerdings sitzen mir Thomas Sinnwell und Pia Rink, eine weitere Führungskraft, mir gegenüber. Nämlich die beiden haben mich gefragt, ob ich heute mal der Gastgeber sein darf und sie interviewe zu diesem Podcast. Herzlich Willkommen, Thomas! Herzlich willkommen, Pia! 

Transkription

Pritu Detemple: Herzlich willkommen zur neuen Folge von „Querverlinkt - Technik über dem Tellerrand“, der Podcast von der consistec. Ich bin nicht Dr. Thomas Sinnwell, der normalerweise hier immer spricht, sondern mein Name ist Pritu Detemple, ich bin der Geschäftsführer der GO FOR SALES Vertriebsentwicklung. Allerdings sitzen mir Thomas Sinnwell und Pia Rink, eine weitere Führungskraft, mir gegenüber. Nämlich die beiden haben mich gefragt, ob ich heute mal der Gastgeber sein werde und sie interviewe zu diesem Podcast. Herzlich Willkommen, Thomas! Herzlich willkommen, Pia! 

Thomas Sinnwell: Schön, hier zu sein. 

Pia Rink: Hallo Pritu! Wir freuen uns, dass wir mal auf der anderen Seite sitzen können heute und den Spieß mal umdrehen. 

Pritu Detemple: Ich kenne euch schon einige Zeit, wir arbeiten auch sehr, schon freundschaftlich zusammen, würde ich sagen. 

Pia Rink: Ja, das stimmt. Kann man so sagen. Ja, absolut. 

Thomas Sinnwell: Ja, sind schon ein paar Jährchen. 

Pritu Detemple: Ich war letztens wieder bei euch und da ist mir aufgefallen, ihr habt da neue Bilder, neue Attribute in euren Räumlichkeiten, die da schön ausgestellt sind. Unter anderem das Wort „verrückt“. Das fand ich irgendwie sehr interessant, dass ihr euch selbst so verrückt nennt. Deswegen erst mal die erste Frage an dich, Thomas: Warum warst du denn so verrückt und hast ein Unternehmen gegründet? Ich glaube, vor länger als 20 Jahren mit dem Namen consistec. Wie kamst du da drauf? Wie verrückt muss man denn dafür sein? 

Thomas Sinnwell: Gut, ja, ich war in einer Festanstellung, habe bei einem Konzern gearbeitet, habe da viele tolle Dinge kennengelernt, vieles hat mich begeistert. Ich habe aber auch gesehen, dass, obwohl es ein Unternehmen ist, verschiedene Abteilungen auch an unterschiedlichen Seiten des Stricks ziehen. Das ist so, das findet man auch heute an vielen Stellen noch, erst mal nichts total Besorgniserregendes, aber zu mir hat es nicht gepasst. Und insofern gab‘s die Überlegung, man könnte sich ja auch selbstständig machen. Letztendlich haben wir das dann gemacht, wir, und das ist der Volker Leiendecker, das ist mein Bruder, der Stefan Sinnwell, und ich, und haben die Grundzüge der consistec auf einem Bierdeckel in einer Kneipe mal fixiert und haben das dann auch umgesetzt. 

Pritu Detemple: Das war auch, glaube ich, damals modern, Dinge auf die Bierdeckel zu schreiben. So Steuererklärung und Steuerkonzept. 

Thomas Sinnwell: Das war auch das einzige, ja, … 

Pia Rink: Es gab nichts in der Kneipe sonst. 

Thomas Sinnwell: Das auch, ja. Aber wir hatten sonst nichts dabei und die nette Bedienung hat uns noch so einen Kugelschreiber gegeben und dann ging das. 

Pritu Detemple: Und das war jetzt vor mehr als 20 Jahren. Pia, wie lange bist du dabei? 

Pia Rink: Ich bin jetzt schon seit 2008 an Bord, das sind jetzt auch schon über 12 Jahre, zwölfeinhalb. Das ist immer wieder faszinierend, wenn man zurückdenkt, wie lange man denn dann schon dabei ist, 12 Jahre, bin ich eingestiegen bei consistec, also angestellt worden, eingestiegen noch nicht. 

Pritu Detemple: Aber das war genau die umgekehrte Geschichte. Also anstatt eben ein Angestelltenverhältnis zu verlassen und selbstständig zu werden warst du Unternehmerin und hast deine eigene Werbeagentur gehabt und bist den umgekehrten Weg gegangen. Wie verrückt ist das denn? 

Pia Rink: Zu dem Zeitpunkt war das jetzt gar nicht so verrückt. Also ich war in der Tat, seitdem ich mich beruflich orientiert habe nach meinem Studium, selbstständig, in der Tat. Damals gab‘s die Geschäftsbeziehung zu consistec schon und quasi für die consistec gearbeitet im Kreativbereich. 

Thomas Sinnwell: Hattet ihr einen supernetten Auftraggeber. 

Pia Rink: Ja, natürlich der Auftraggeber, keine Frage. Für mich war es zu dem Zeitpunkt jetzt, es war gar nicht so viel anders, die Seiten zu wechseln. Also man kann es vielleicht auch als eine freundliche Übernahme bezeichnen. 

Thomas Sinnwell: Definitiv. 

Pia Rink: Und zu dem Zeitpunkt, wenn man so lange selbstständig war, war das eine Überlegung tatsächlich zu sagen, man wechselt mal die Seiten und geht ins Angestelltenverhältnis. Wie gesagt, arbeitstechnisch oder von dem, was ich jetzt als Unternehmerin im Unternehmen leiste, hat sich gar nicht so viel geändert. Ich habe dann auch gleich eine Leitungspositionen übernommen. Aber man hat natürlich dann so ganz schicke Dinge wie Urlaub zum Beispiel plötzlich auf einmal, was man vorher gar nicht kannte. 

Pritu Detemple: Und man kriegt weiterhin Gehalt. 

Pia Rink: Und so ein regelmäßiges Einkommen. Das war jetzt so verrückt gar nicht, weil es halt einen Anlass gab. Aber für mich hat sich gar nicht so viel geändert eigentlich in der Arbeitsweise. 

Thomas Sinnwell: Ja, und Unternehmerin kannst du ja immer noch sein. 

Pia Rink: Ja, klar. Unternehmerin im Unternehmen, und das war auch eigentlich, ich denke, wenn man so nie was anderes kennengelernt hat, also ich war auch vorher nie im Angestelltenverhältnis, das Mindset ist halt einfach so. Man ist jetzt nicht plötzlich da der „9 to 5“ Worker, der dann um fünf Uhr den Griffel fallen lässt und sagt: Jetzt gehe ich nach Hause, nach mir die Sintflut, und so. Das kommt, glaube ich, gar nicht mehr. 

Pritu Detemple: Also da kommt das Verrücktsein auch nicht her. Ist es denn verrückt, einen Familienangehörigen mit an Bord zu nehmen? Der Stefan Sinnwell ist Bruder von dir, Thomas. Ihr arbeitet …

Thomas Sinnwell: Ja. Stefan und ich, wir haben jetzt beide die Geschäftsführung in einem Unternehmen und …

Pritu Detemple: Ist das verrückt?

Thomas Sinnwell: Nein, absolut nicht. Das ist eine richtig verdammt gute Sache. Wir haben klar getrennte Arbeitsbereiche und bei Stefan ist es so, er ist Ingenieur, er hat das studiert, er prägt auch eine unserer Produktlinien ganz maßgeblich als Product Owner. Er hat aber auch sowas wie ein Banker-Gen. So die Dukaten zusammenhalten, das ist schon so seine Welt. Ich bin im Bereich Forschung und Entwicklung, das hat immer was mit Investition und mit Kosten zu tun, das ist sozusagen der Gegenpart. Und das ergänzt sich ganz gut. Ich kann einfach im Kopf Dinge ausbuchen und ich hoffe mal und gehe davon aus, dass das bei Stefan auch so ist. Und das ist ein Riesenvorteil. 

Pritu Detemple: Okay! Habe ich verstanden. Das ist also auch noch nicht das Verrückte. Es ist weder verrückt, selbstständig zu werden, noch ist es verrückt, von der Selbstständigkeit wieder ins Angestelltenverhältnis zu gehen. Noch ist es verrückt, seine eigene Familie in die Firma einzuladen und zusammen gemeinsam etwas aufzuziehen. Thomas, was ist denn jetzt eigentlich verrückt?

Thomas Sinnwell: Verrückt war sicherlich das, was wir in 2013 gestartet haben, so als Folge der Veröffentlichung von Herrn Snowden. Alles, was Herr Snowden da von sich gegeben hat, das wusste man in Teilen schon, konnte das auch immer wieder bei einer Heise News nachlesen. Irgendwelche Backdoors in irgendwelchen Routern et cetera. Diese Tragweite, diese Systematik, die dazu hochkam, das war natürlich eine andere Größenordnung. Und für uns war es Anlass zu schauen: Hm! Da sind also auch Systeme betroffen, die zur Überwachung von IT-Infrastrukturen verwendet werden. Warum überwacht man IT-Infrastrukturen? Da geht’s einfach darum, dass Kunden zufrieden sind, damit Dienste schneller laufen, damit ich nicht immer einen Kaffee trinken gehen muss, sondern kontinuierlich arbeiten kann. Dass, wenn es ein Problem gibt, dass ich das ganz schnell lokalisieren kann, dass ich Tools habe, um sowas zu beheben. Aber auch Fragestellungen wie: Gibt es da vielleicht jetzt gerade eine Cyberattacke? Findet da irgendeine Anomalie statt? All diese Themenkreise, dafür braucht man solche Monitoring-Systeme. Und wenn diese Monitoring-Systeme eine Hintertür haben, dann ist es echt übel. Weil die sitzen an exponierten Stellen, da kann ich Informationen abgreifen. Ich kann die zwar kapseln, es gibt Möglichkeiten, aber wir haben gesagt: Nein! Eigentlich braucht es Systeme, die vertrauenswürdig sind, aber die gleichen Möglichkeiten bieten. 

Pritu Detemple: Aber Thomas, wenn ich dich da ganz kurz unterbrechen kann. Die gibt es doch schon, es gibt doch genug amerikanische Riesenkonzerne, die genau diese Lösungen doch bieten? 

Thomas Sinnwell: Genau. Da gibt’s ganz tolle Systeme, mit denen ich meine Landschaft überwachen kann. Die Frage ist: Was steckt da sonst noch so drin? Es ist die Frage: Wie wird denn da Datenschutz umgesetzt? Das kann ich alles in Papierlage als Ergänzung zu Arbeitsverträgen machen, Betriebsanweisungen et cetera pp. Aber wir haben uns entschieden, das in Form von Technik in unsere Systeme mit einzubauen. Und damit europäischen Unternehmen eine Antwort zu geben, die den Datenschutzbeauftragten und den Betriebsrat dann auch mit ins Boot nehmen können und um solche Systeme dann auch einzuführen. 

Pritu Detemple: Ihr habt euch wirklich entschlossen, der David zu sein?

Thomas Sinnwell: Wir sind definitiv der David, der da gegen den Goliath antritt. Und dann kommen wir jetzt an dieses Verrückte, dazu brauche ich natürlich Geld. Und verrückt ist es, wenn man als etabliertes Unternehmen, das schon 13 Jahre am Markt ist, auf so eine Idee kommt, sich völlig neu auszurichten. Also diese, ich sag mal, Start-up-Thematik und Finanzierungsthematik, das ist eh sowas, dort hat sich in den letzten Jahren ein bisschen schon was getan. Das geht auch mittlerweile in Deutschland, das war damals definitiv noch anders. Aber als ein etabliertes Unternehmen sowas zu machen und dann jemanden zu finden, der das vorfinanziert, das war in der Tat verrückt. 

Pritu Detemple: Also Geld ist ja wirklich auch im Grunde vertrauen, das ihr gebraucht habt. 

Thomas Sinnwell: Genau. 

Pritu Detemple: Wenn ich jetzt hier sage, ich möchte ein Unternehmen gründen, das den amerikanischen Konzernen und den 5000-Mann-Unternehmen et cetera die Stirn bietet, da brauche ich wirklich jemanden, der sehr stark in mich vertraut. Wer war das in eurem Fall? 

Thomas Sinnwell: Genau. Wir haben hier im Saarland die Saarländische Investitions- und Kreditbank. Das ist klassisches Kreditgeschäft, was uns sehr sympathisch war, weil das kann ich zurückführen. Man braucht aber auch Leute, die an einen glauben. Das war zum einen der damalige Vorstand der SIKB, der an uns geglaubt hat, aber auch unser jetziger Gesellschafter, der Michael Ladendorf, hat damals an uns geglaubt. Der hat nämlich die Evaluierung unserer technischen Idee gemacht, des Konzeptes, unseres Vertriebsansatzes, und konnte sich damals auch für diese Idee begeistern. Ich bin sehr froh, dass wir uns damals kennengelernt haben. Das hat letztendlich auch dazu geführt, dass wir jetzt gemeinsam auch an diesem Thema arbeiten. Na ja, so ein Kredit reicht natürlich auch nicht, um sowas zu stemmen, und wir haben uns entschieden, gleichberechtigt zwei Bereiche im Unternehmen hochzuziehen. Zum einen die eigentliche Produktentwicklung, das Produkt heißt caplon©, steht für capture all packets lose none. Und gleichzeitig einen zweiten Geschäftsbereich zu etablieren, was wir aber auch schon seit 2000 gemacht haben, und in dem Geschäftsbereich geht’s um Softwareentwicklung für technische Systeme. Da spielt agile Softwareentwicklung eine große Rolle. Und dabei ist unsere ganz große Stärke der Durchstich von der Anwendungsdomäne über Organisationsfragestellungen bis zu kompetenter Softwareentwicklung, auch wenn es am Schluss sehr haarig wird und sehr, sehr technisch. Beide Bereiche sind heutzutage am Leben, und den Weg zu gehen, das war sicherlich ein Stück weit verrückt. 

Pritu Detemple: Ich glaube, das ist wirklich etwas, was extraordinär ist, und das merkt man auch, wenn man zu euch in die Firma kommt. Ich erinnere mich an eine Situation, die ist jetzt schon fast, glaube ich, fünf Jahre her, das war, glaube ich, wo wir uns kennengelernt haben, da hatten wir einen kleinen Auftrag bei euch, hatten einen Workshop gemacht. Da sind wir von GO FOR SALES zu euch gekommen und da ging‘s darum, eine Vision zu skizzieren für die consistec. Und dieser Workshop, der wird immer mal so mal so wahrgenommen. Es gibt immer, sage ich mal, die Unternehmer, die sagen: Ach! Vision, was ist schon eine Vision? Ich brauche keine Vision, ich möchte im Hier und Jetzt leben, was in Zukunft passiert, das … 

Thomas Sinnwell: Wer Visionen hat, muss in die Anstalt.

Pritu Detemple: Genau. 

Pia Rink: Der muss zum Arzt gehen. Ja genau. 

Pritu Detemple: Das ist die eine Fraktion. Die anderen sagen: Ja, könnte ganz interessant sein. Aber sie verstehen nicht den Hintergrund. Und dann gibt es diejenigen, die gibt’s ganz selten, die rennen los und schreiben die Vision auf und versuchen, sie wirklich dann zu verwirklichen. Ihr wart so die letzteren, also ihr seid wirklich direkt aufgesprungen, wir hatten ein kleines Flipchart aufgebaut, und hattet dann einfach stundenlang an dieser Vision rumgefeilt. Das fand ich schon sehr extraordinär. Das war besonders, weil ihr einfach da direkt so zielgerichtet hingegangen seid. Warum ist das so wichtig für euch gewesen? Die Frage habe ich euch nie gestellt, aber deswegen interessiert es mich jetzt. Warum war euch diese Vision aufzubauen und sie zu formulieren so wichtig? 

Thomas Sinnwell: Ein Bild im Kopf zu haben, das ist enorm hilfreich, um auch dieses Ziel, das damit verknüpft ist, erreichen zu können. Das ist ja auch im Sport oder in vielen Bereichen gibt’s ja Visualisierungstechniken, um sich da auf was zu fokussieren, dahin zu kommen. Das war letztendlich auch die Vision für uns. 

Pia Rink: Ich glaube aber, wir waren in der Phase, gerade in so dieser Aufbruchsphase. Wir hatten da einfach alle richtig Bock.Thomas hat ja eben auch schon gesagt, wir sind wirklich alle eins, also wir sind wirklich alle so Beweger, und Bewegte und Beweger. Wir hatten da alle so richtig Bock drauf. Ich glaube, dann bist du auch gleich so dabei. Und du sagst dann direkt: Okay! Was ich jetzt im Kopf hatte bis jetzt, oder wir hatten ja ganz viele Ideen und die wir aber auch umsetzen. Und wenn man dann eben jetzt in so einem Coaching das mal visualisieren soll, oder sag mal, was ist es denn überhaupt, was du im Kopf hast? Aber wenn das schon da ist, dann geht das ja auch viel einfacher. Dann geht das viel schneller und man will das ja auch dann visualisieren und vielleicht sich auch auf ein gemeinsames Bild einigen, weil es gibt viele Akteure bei uns im Unternehmen. Aber wir haben festgestellt, jetzt auch gerade wieder im Moment, wir sind an unserem Manifest dran, das consistec Manifest. 

Pritu Detemple: Ja, da wollte ich grad noch drauf. Ja genau. 

Pia Rink: Und dass diese Bilder, die im Kopf sind, irgendwie ähnlich sind alle. Natürlich, jeder hat so seine eigene Interpretation und jeder hat da so seine eigenen Schwerpunkte oder auch Prioritäten, klar. Das ist aber auch das Interessante, wir sind nicht ein Brei, also wir sind schon Persönlichkeiten. Aber dass diese Bilder alle irgendwie in eine gleiche Richtung, also das passt schon alles irgendwie. Wie so ein Puzzle, das passt irgendwie zu so einem Gesamtbild zusammen. Das ist auch so, was Thomas gesagt hat, dass wir ganz viel Wert darauf legen, dass die Teile, also Mitarbeiter sind ja keine Teile, aber dass das alles zusammen passt zu einem Bild. Das stellen wir immer wieder fest und deswegen war das mit der Vision, glaube ich, auch einfach für uns nicht so schwer. Und da hatten wir richtig Bock drauf, das alles so vielleicht auf ein höheres Level zu heben, sage ich jetzt mal. 

Pritu Detemple: Das Besondere war auch, vom Flipchart, vom Marker die Tinte war noch nicht trocken und kaum habt ihr das nach außen gestellt, sodass alle Mitarbeiter das sehen können. Dass es eine komplette Transparenz hat und jeder auch das gesehen hat. Man hat auch gemerkt, dass die Mitarbeiter, wenn sie es gelesen haben, irgendwie anders aus dem Raum gegangen sind. Also das macht auch etwas mit einem, …

Pia Rink: Ja, absolut.

Pritu Detemple: … wenn man merkt, dass das Unternehmen ein Ziel hat oder auf etwas hinarbeitet, und nicht nur rein, sag ich mal, wirtschaftlichen Wohlstand oder Gewinnmaximierung als eigentlichen Punkt irgendwo bringt. Deswegen, also da auf diesen Punkt, das ist das Zweite, was eben auffällt, also man merkt, wenn man zu euch kommt, da ist eine bestimmte Energie da und die kommt von den Menschen. Die kommt nicht von einem Raum, die kommt nicht von irgendwelchen Slogans. Wie schafft ihr das? Also was macht ihr anders, dass ihr erst mal so gute Entwickler bekommt, aber nicht nur einfach so qualitativ gute Entwickler, die gut entwickeln können, sondern auch diese Vision mittragen? Was ist da euer Geheimnis? 

Thomas Sinnwell: Du sagst es ja, Geheimnis. 

Pia Rink: Geheim ist das. 

Thomas Sinnwell: Nein. Ich denke, es ist die Transparenz, die wir leben. Und das steckt dann auch ganz bestimmte Menschen an. Es ist die Möglichkeit, Dinge bewegen zu können. Wenn das nicht wichtig ist für einen, das ist ja völlig okay, es hat ja jeder ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Aber wenn ich das in meinem Job eigentlich gar nicht will und einfach mein Ding da irgendwie in meiner Schublade machen möchte und 9 to 5 und gut ist, das ist ja alles legitim, dann hat man vielleicht auch keine Lust, zu uns zu kommen. Weil die technologischen Herausforderungen, denen wir uns da stellen, das ist ja auch eine Herausforderung, das sind Themen, die wir knacken wollen, das ist eigentlich positiv belegt, das ist kein Problem. 

Pia Rink: Eine Challenge halt. 

Thomas Sinnwell: Ja, das ist so. Das kommunizieren wir auch im Bewerbungsgespräch ganz offen. Dann kann das jeder für sich, der auf der anderen Seite sitzt, entscheiden: Möchte ich das oder möchte ich das nicht? Aber wenn das Leute begeistert, wenn die das vorher schon gerne gemacht haben, dann ist das vielleicht auch so ein Baustein, der sie dann zu uns führt. 

Pritu Detemple: Was mir auch aufgefallen ist, heißt das Innovation Day, oder wie heißt der? 

Pia Rink: Mhm (bejahend). 

Thomas Sinnwell: Ja, Innovation Day.

Pritu Detemple: Der ist freitags, glaube ich, immer bei euch, oder?

Thomas Sinnwell: Genau. Nicht jeden Freitag.

Pritu Detemple: Vielleicht erzählt ihr mal ganz kurz, weil das fand ich faszinierend, als ich das gesehen habe zum ersten Mal, fand ich total toll. Was passiert im Innovation Day?

Thomas Sinnwell: Wenn man sich so aufmacht und dann vorhat, in diesem illustren Kreis von Herstellern einzutreten, hat man eine Menge Aufgaben zu machen. Insofern ein irre gut gefülltes Tagesgeschäft. Und es birgt die Gefahr, dass der Innovationsaspekt dann unter die Räder kommt. Insofern war klar, wenn wir da schon versuchen, dagegen anzustinken und das jetzt auch definitiv tun, dann spielt Innovation eine große Rolle. Wir haben halt keine 5000 Mitarbeiter wie unsere Marktbegleiter, wir sind wesentlich kleiner. Und die Aufgaben, die wir lösen müssen mit unserem Produkt, die sind identisch. Das ist dann vielleicht für den ein oder anderen Konzernkunden schon schwer: Oh! Was will denn dieses kleine Unternehmen da? Also muss man irgendwie auch einen Kompetenzbeweis antreten. Insofern war es für uns wichtig, in technologischen Fragestellungen auch Marken zu setzen. Und das ist uns auch gelungen. Also wir haben da noch viele Sachen vor, aber in vielen Bereichen haben wir das auch schon geschafft. Wenn ich die hinbekommen will, dann muss ich sehr stark innovieren. Dazu haben wir uns dann entschieden, zwei Dinge zu machen. Zum einen, dass wir regelmäßig Forschungsprojekte mit spannenden Partnern durchführen, allerdings immer, das muss ich dazusagen, mit der Stoßrichtung, dass das, was da erforscht wird, was da rauskommt, in unsere Produkte einfließen kann, in einem nachgelagerten Schritt. Also nicht Forschung zum Selbstzweck, weil es Spaß macht. Also mir macht‘s viel Spaß, aber das ist für das Unternehmen nicht relevant. Und der zweite Aspekt, das waren die Innovation Days. Dass wir unsere Entwickler freistellen und sagen: Ihr könnt euch jetzt mal an dem Tag für spannende Dinge interessieren, zu denen ihr sonst nie kommt. Manche schließen sich zusammen, machen irgendwas prototypisch vielleicht, aber über zwei, drei Innovation Days hinweg. Andere schauen sich vielleicht eine gehypte Bibliothek an oder ein Framework, evaluieren das und berichten dann abends und sagen: Ich habe mir das angeguckt, man liest ja wahnsinnig viel drüber, aber das passt überhaupt nicht für uns. Ich habe das und das gemacht, das ging nicht. Oder umgekehrt: Oh! Ich bin da ganz begeistert, ich verfolge das mal. Und es gibt etliche Punkte in unseren Produkten, die ihren Ursprung an so einem Innovation Day hatten. Und das macht den Leuten natürlich auch Spaß, weil sie haben sich damit beschäftigt, sie hatten die Idee, sie haben es getrieben, sie waren dann der Evangelist in unserem Unternehmen und haben dafür, vielleicht auch ein halbes Jahr lang, bis das dann irgendwann Einzug gehalten hat. Und jetzt ist es Bestandteil des Produktes. Das ist natürlich für die Leute dann auch schön zu sehen. Meine Idee, die ist da drin. 

Pritu Detemple: Und auf der anderen Seite ist es aber auch okay, wenn man in eine Sackgasse kommt und dann auch wieder zurückgeht? 

Thomas Sinnwell: Absolut! Es ist ja auch legitim zu sagen, das taugt nichts, das ist für uns nicht geeignet oder das ist … 

Pritu Detemple: Ist auch ein Ergebnis, auch ein …

Thomas Sinnwell: Absolut! Ja. 

Pritu Detemple: … positives Ergebnis im Grunde. 

Thomas Sinnwell: Klar! Die Leute kommen aus dem Trott raus und wir beschäftigen uns immer mit spannenden Themen. Das ist die einzige Rahmenbedingung, es muss irgendwas mit dem zu tun haben, was das Unternehmen macht. Und ansonsten ist es dann völlig frei. 

Pritu Detemple: Und es gibt gutes Essen.

Thomas Sinnwell: Es gibt gutes Essen und es gibt ein Zusammensein, man quatscht drüber, über die Dinge, die gemacht werden. Es stärkt auch noch mal so ein bisschen dieses Wir, aber auch das Individuum. Weil jeder beschäftigt sich mit Dingen, die er gut findet, und bringt es dann wiederum ein. 

Pia Rink: Und das ist auch was, was einfach die Leute bockt, die halt an solchen Themen oder an solchen spannenden Themen auch gerne arbeiten. Also die, die wirklich auch mal über den Tellerrand, passt ja auch gut zu unserem Podcast, die wirklich auch mal über den Tellerrand schauen möchten. Es gibt auch Leute, die haben ja Angst vor neuen Sachen, also bloß nichts Neues, ich mache das so wie es immer war. Dazu muss man ja ein gewisses Mindset haben auch, das muss man mögen. Und die Leute, die das mögen, die finden so, Innovation Day, der ist natürlich gut. Und nutzt so ein Win-win auch. Aber das ist auch was, das musst du als Unternehmen dann aber auch finanzieren. Es nützt uns natürlich auch was, aber ist auch eine Freiheit für die Entwickler, die das gerne in Anspruch nehmen. Das sind schon immer schöne Tage, das hat schon einen ganz besonderen Flair, die Innovation Days. 

Thomas Sinnwell: Es wird auch immer viel gelacht, das ist eigentlich immer eine ganz gute Stimmung. 

Pia Rink: Ja, absolut. 

Pritu Detemple: Dann sagtet ihr schon, ihr seid kein 5000-Mann-Unternehmen. Das stimmt, aber ihr habt teilweise die gleichen Kunden wie ein 5000-Mann-Unternehmen. Wie schafft man das?

Pia Rink: Wenn man startet mit so einer Idee, dass man sagt, wir möchten jetzt, sage ich mal, der europäische Marktführer in dem und dem Bereich werden, dann muss man natürlich auch so einen gewissen Exzellenzgedanken an sich selbst vielleicht auch oder den leben. Und das zieht dann natürlich auch entsprechende Leute an, dass man dann das Produkt auf so einen Level heben kann, indem man so gute Leute hat, die das wirklich schaffen. Also es ist natürlich schon eine Challenge, haben wir eben schon gesagt. Aber das zum einen dieser Exzellenzgedanke, aber ich denke mal, Forschung ist mit Sicherheit auch da noch ein Thema, was man anbringen kann. 

Thomas Sinnwell: Ja, ist ein fester Bestandteil im Ganzen. Und das war ja auch ein Weg, wir haben hier im Saarland eine ausgezeichnete IT-Hochschullandschaft, viele Institute, die wirklich Weltklasse sind. Aber auch da war es ein Weg für uns, bis man mit denen zusammenarbeiten konnte.  Die Ideen, mit denen wir kamen, das war eigentlich so, glaube ich, das, was das dann beschleunigt hat. Und das funktioniert mittlerweile sehr gut. Wir versuchen solche Sachen auch abzugreifen, dann bei uns ins Unternehmen zu integrieren. Das ist sicherlich ein Baustein. Aber dieser Exzellenzgedanke in Kombination mit einer ordentlichen Portion Demut. Also diese Mischung, die ist es, glaube ich.  

Pia Rink: Ich glaube auch. 

Thomas Sinnwell: Wir sind da schon sehr demütig unterwegs und sehen, was es Tolles gibt, aber wir wagen uns auch an superspannende Sachen ran. Und wagen uns nicht nur ran, sondern kriegen die Dinge auch geknackt. 

Pia Rink: Ja, das meine ich mit, dass … 

Thomas Sinnwell: Das gibt dann so eine Schleife. Das befeuert auch ein Stück weit und dann geht man an das nächste Thema ran. Wir haben wirklich das Glück gehabt, auch ganz tolle Kunden gewinnen zu können, …

Pia Rink: Ja, das stimmt. 

Thomas Sinnwell: … die uns da wirklich, also die Leute, die da arbeiten, die das dann wirklich auch erkannt haben und sagen, okay, die sind zwar noch nicht so lange dabei, das ist ein kleines mittelständisches Unternehmen, aber die sind klasse. Und die das begleitet haben, weil ohne das wäre es nicht gegangen.

Pritu Detemple: Vielleicht auch noch mal dieses Persönliche, diese Handschrift, die des Entwicklers, dass die auch sichtbar ist. Ich glaube, das ist etwas, was wirklich auch motiviert. Also man ist nicht nur ein Team, das ist ja auch immer gut ein Team, aber man sieht seine eigene Handschrift möglicherweise auch in dem Endprodukt, was man dann auch im Endeffekt verantwortet hat. Also diese Identifikation zwischen Produkt, Firma, eigener Persönlichkeit und dann aber auch noch mal den Kundenbedürfnissen.   

Pia Rink: Ja genau. 

Pritu Detemple: Ich glaube, das ist schon sehr, sehr nahe bei euch. 

Pia Rink: Das stimmt. Ja. Wir lassen das auch zu. Das ist wirklich, dass jeder seine Ideen, seine Persönlichkeit da einbringen kann. Das funktioniert auch nicht immer. Es gibt auch Ideen, die sind dann halt einfach nichts. Aber darüber muss man ja auch reden können. 

Pritu Detemple: Die braucht man ja auch. 

Pia Rink: Bringt dich aber weiter. Also bringt dich, also dein Gegenüber, wenn er das auch mit zulässt, wenn er Diskurs auch zulässt, bringt das ja auch weiter. Das ist, denke ich, auch sowas. Also wir können auch wirklich über Dinge mal streiten, aber im Endeffekt geht’s dann um die Sache, um weiter zu kommen, und nicht, um irgendwelche Positionen gegeneinander abzuarbeiten und wer hat Recht oder so irgendwas. Das ist es nicht. Das ist, denke ich, auch sowas, was ich eben gesagt habe, diese gemeinsame Richtung, das Bild stimmt einfach und alle wollen irgendwie das Gleiche. Aus verschiedenen Perspektiven, aber schon so …

Thomas Sinnwell: Ich denke, da spielt halt auch unsere Kultur schon eine ganz große Rolle. Weil es ist nicht so, dass die Entscheidung jetzt aufgrund der Positionen gefällt wird, sondern das wird mit Argumenten herbeigeführt. Wir setzen uns mit Argumenten auseinander und es hat auch nicht jeder Lust, hier das Zugpferd zu sein und da immer die neuesten Ideen einzubringen. Manche machen das furchtbar gerne, manchen fällt das leichter, andere machen aber auch gerne im Background einfach einen guten Job und ebnen den Weg, ich sag mal so, für das eine oder andere Rennpferd, das ansonsten total ins Stolpern käme. Das ist alles wichtig für uns. Das genießt auch alles eine Wertschätzung. Ich glaube, das ist auch ein ganz wichtiger Aspekt.

Pritu Detemple: Was mir sehr auch imponiert hat, ist die Rolle von Pia. Du bist eine Vertriebschefin bei der consistec. Das kenne ich selber, wir sind ja auch bei der GO FOR SALES immer in diesem sehr männerdominierten Umfeld drin, nämlich in der Vertriebsentwicklung. Es sind meistens Männer, die am Kopf des Vertriebes sind. Also das ist schon mal was Spezielles. Auf der anderen Seite ist aber auch, sag ich mal, diese IT auch ein vielleicht männerdominierter Raum. Wie war denn eigentlich der Frauenanteil damals, als du bei der consistec angefangen hast? 

Pia Rink: Der Frauenanteil war damals, glaube ich, ausschließlich im Sekretariat beheimatet, Sekretariat, Organisation, so ein bisschen niedrig. Ist Gott sei Dank jetzt höher. Also ich freue mich immer über jede, also auch Entwicklerin, weil in dem Bereich gibt’s ja wirklich, ist der Frauenanteil leider immer noch sehr, sehr, sehr gering. Aber der ist jetzt mittlerweile höher. Aber damals war das schon recht mau, muss ich sagen. 

Pritu Detemple: Du hattest keinen Skrupel so, als Frau in der Führungsposition bei der consistec einzusteigen? 

Pia Rink: Gut, ich meine, wenn man mal selbst Unternehmerin war und natürlich auch eine Führungsrolle ausgeübt hat, dann fällt einem das vielleicht nicht mehr so schwer. Also ich kann mir vorstellen, wenn ich jetzt als Angestellte irgendwo in eine Führungsriege reingekommen wäre, dass es vielleicht anders ausgesehen hätte. 

Thomas Sinnwell: Und wenn man das jetzt einmal quantitativ sieht, wir sind ja sehr flach strukturiert und es gibt ja eigentlich nur so drei Führungsrollen, und zwei davon haben Frauen. 

Pia Rink: Es ist aber in der Domäne, in dieser technischen Domäne, jetzt gerade Softwareentwicklung, jetzt in unserer Netzwerkbranche und Cyber-Security, die Branche ist auch sehr kreativ im Übrigen. Also das ist was, das wusste ich selber auch nicht, dass Softwareentwicklung auch sehr kreativ sein kann und dass man da sehr hohe, teilweise kreative Fähigkeiten haben muss. Von daher sind das vom Mindset her auch Kreative, viele, und da fühlt man sich als Frau gar nicht so unwohl. Als jetzt mal so dieses Klassische, gläserne Decke, die man oft auch in größeren Unternehmen vorfindet, wo noch vielleicht ein bisschen verkrustetere ältere Strukturen, so Männer in der Horde und solche Sachen. Das ist in der Branche gar nicht so ausgeprägt, das habe ich festgestellt. Auch jetzt so gerade, ich meine, es ist natürlich immer noch ein männerdominiertes Geschäft, das merkt man auch, wenn man jetzt auf Messen geht, große Messen. Da sind hauptsächlich Männer und die Frauen, die dort rumturnen, das sind die, die halt die Prospektchen einem in die Hand drücken auf dem Gang. Das ist tatsächlich auch noch mal so ein bisschen, also sichtbar sind die Rollen schon sehr klar verteilt. Aber so das Mindset derer, die die dort sind, das ist relativ offen, also open minded eigentlich. Das einzig Gute in der Männerdomäne auf Messen und so ist, dass man am Frauenklo nicht anstehen muss. Das ist wirklich, nee wirklich, das war eines der größten Benefits, wenn wir irgendwo auf Veranstaltungen sind oder egal wo, im Frauenklo ist immer frei. Und das kennst du ja als Frau so gar nicht. 

Thomas Sinnwell: Den Aspekt habe ich noch nie gesehen. 

Pia Rink: Ja, das ist wirklich, das kennst du ja als Frau, am Frauenklo ist immer Schlange. Egal, wo du hingehst, es ist immer eine Schlange. Und bei Männern immer zack, zack, zack, da ist immer alles frei. Kleiner Schwank. 

Pritu Detemple: Klasse! 

Pia Rink: Aber in anderen Branchen ist das mit Sicherheit noch anders. Das glaube ich, dass man da als Frau in Führungsposition schon es schwerer hat. Ich glaube, also man redet ja viel über Frauenquote, das ist jetzt auch wieder ganz viel im Gespräch, dass, wenn man die Vorteile, die beide Geschlechter haben, wenn man das nicht zusammenbringen will, also wenn da der Wille nicht da ist, zu sagen, das ist einfach ein Benefit, pari, pari muss es ja noch nicht mal sein, aber wenn man eben auch einen größeren Teil Frauen in Führungspositionen in den Etagen hat, es gibt ja Studien, dass dann effizienter gearbeitet wird, die Kommunikation besser ist et cetera pp. Da muss ich sagen, vielleicht muss man die Quote einfach mal durchdrücken, um die Erfahrung zu machen. Ansonsten halte ich da wenig von, muss ich sagen, weil wenn das nur auf dem Papier steht, dann ist es, glaube ich, kontraproduktiv. Aber jetzt in der … 

Thomas Sinnwell: Da muss ich ganz ehrlich gestehen, bei uns gibt’s da gar keine Quote, …

Pia Rink: Nein. 

Thomas Sinnwell: … keine Zielsetzung, sondern wir suchen gute Leute. Und ob die jetzt m, w oder d sind, ist erst mal völlig wurscht, solange sie ins Team passen und die Qualifikation stimmt und das Mindset passt. 

Pritu Detemple: Ja, das ist interessant. 

Thomas Sinnwell: Und wir sind wirklich froh, also in den letzten zwei Jahren hat sich da viel getan. Aber das war lange, lange Zeit, wo es fast nicht möglich war, Softwareentwicklerinnen mal einzustellen. 

Pia Rink: Ja, das ist richtig. 

Thomas Sinnwell: Aber mittlerweile funktioniert es eigentlich ganz gut. 

Pritu Detemple: Das ist ein interessanter Aspekt. Ich finde trotzdem, also das zeichnet euch, jetzt so, um euch da mal zu spiegeln irgendwo aus, auch, dass grad so in dieser männerdominierten Welt der IT eine Frau in einer Firma relativ früh halt kommt, wo es eine elementare Phase ist für die consistec, wo es um Wachstum geht. Und zum Zweiten dann auch eine Position besetzt, unter anderem im Vertrieb, der ja auch männerdominiert ist. 

Pia Rink: In dem Bereich ja. Ja, doch, doch, stimmt.

Pritu Detemple: Und auch die Kommunikation dann ja auch mit den Kunden, also mit dem Endkunden auch meistens die Männer sind. 

Pia Rink: Das stimmt. Ja. 

Pritu Detemple: Ich glaube, das ist auch vielleicht so ein kleines Erfolgsrezept von euch. Weil so wirkt ihr immer, ihr wirkt immer so, als ob, oh, wir haben Erfolg, aber wir wissen gar nicht, woher der jetzt rührt. Weil letztendlich war das alles gute Leistung. Diese gute Leistung mal auseinander zu fächern und zu sagen, okay, das liegt da oder da dran, das habt ihr gar nicht nötig und das braucht ihr auch gar nicht. Das ist auch schön, dass dieser Teamgedanke da im Vordergrund steht. Aber ich glaube, das ist eines der Erfolgsrezepte, dass auch dort einfach mal von der Rolle der Frau das mal durchbrochen worden ist und man sich was getraut hat. Und ich glaube, das ist so insgesamt das, um das auch zusammenzufassen, was diese Verrücktheit der consistec einfach so ausmacht. Man hat auf dem Bierdeckel eine Idee, man verlässt den sicheren Hafen, man gründet ein Unternehmen, man geht sogar mit seinem Bruder zusammen in ein Unternehmen, wo ja auch viele sagen, oh Gott, Familie und Beruf, das sollte man ganz dringend mal trennen. Man nimmt zur richtigen Zeit die richtige Frau an Bord, die dann auch ihren Mann steht oder ihre Frau steht in diesem Moment, und überträgt auch viel Macht an sein Personal. Ich glaube, das ist etwas, was sich auch viele einfach nicht trauen. Deswegen Verrücktheit in der Form, ihr habt Mut. Ihr habt Mut, Dinge zu gehen …

Thomas Sinnwell: Das ist ja danach der zweite Begriff, der da in weißer Schrift auf schwarzer Tafel an der Wand hängt. 

Pia Rink: Mhm (bejahend). Das stimmt. Ja. 

Pritu Detemple: Und man kann, glaube ich, nicht verrückt sein ohne Mut. 

Pia Rink: Das stimmt.

Pritu Detemple: Und man kann nicht mutig sein, ohne verrückt zu sein. Das bedingt sich irgendwo. Und ihr geht diesen Weg und könnt dementsprechend auch den 5000-Mann-Unternehmen die Stirn bieten. Vielen Dank für diesen Podcast! Hat mir sehr viel Spaß gemacht, euch zuzuhören und diese Erfolgsformel einfach mal ein bisschen auseinander gedröselt zu haben. Ich freue mich auf den nächsten Podcast, dann wieder in der alten Rolle von euch beiden, den ihr dann moderieren werdet. 

Thomas Sinnwell: Vielen Dank! 

Pia Rink: Ja, hat uns auch sehr viel Spaß gemacht. Also das war, weil manchmal reflektiert man ja nicht unbedingt die Dinge, die man als selbstverständlich erachtet, aber es ist manchmal schön, wenn man es auch mal gesagt bekommt, tut auch mal gut. 

Thomas Sinnwell: Das stimmt. Absolut! 

Pritu Detemple: Bis dahin! Tschüss!

Thomas Sinnwell: Bis dann! Ciao! 

Pia Rink: Ciao! 

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